Sonntag, 11. März 2018

Das etwas andere Abenteuer

Eins Vorweg: Paul geht's gut, er kann lachen und wir können weiter reisen!
Was ist passiert?

Im Zentrum abends in der Einkaufsstraße waren wir dabei ein Abendbier für die Dachterrasse des Hotels zu organisieren. Als Paul auf der andere Seite einen Schuhladen sah und rüber wollte. Ein Auto hielt ordnungsgemäß um ihm das Überqueren der Strasse zu ermöglichen. Was Paul nicht sehen konnte, war dass ein sehr junger, zu dynamischer Motoradfahrer unbedingt am Auto in der engen Gasse vorbei musste. Dabei erfasste er Paul. Geistesgegenwärtig sprang Paul Richtung Bürgersteig. Trotzdem wurde er vom Motorrad erfasst, flog einige Meter und schlug mit dem Kopf gegen die Häuserwand.

Sven und ich konnten aus wenigen Metern die Situation wahrnehmen und eilten sofort rüber.
Wir waren schon erschrocken, als wir Paul mit blutüberströmten Kopf da lagen sahen. Lage geklärt und versucht die Blutung mit Händen und Tshirt zu stoppen. Innerhalb kürzester Zeit waren wir von gefühlt hunderten Passanten und fast genauso vielen Polizisten, welche sich sehr professionell verhielten, umgeben. Nach einiger Zeit traf der Krankenwagen ein, den wir nie von innen sehen wollten, und brachten uns ins Hospital. Noch auf der Straße wollten die Rettungssanitäter wissen, ob die Kosten geklärt sei. Mehrmals (auf der Straße, im Auto und im Krankenhaus) musste ich deutlich machen, dass Geld keine Rolle spielt. Zu diesem Moment war uns nicht bewußt, was der ganze Spaß uns kosten würde.
Der mexikanische Rettungsablauf ist anders, als man es in Deutschland gewohnt ist.

Nach der Behandlung hatte Paul sieben Nähte mehr auf der Stirn.
Der Unfallverursacher wurde in Polizeibegleitung zum Hospital gebracht und seine Familie kam dazu.
Der uns persönlich betreuende Polizist, der auch gut english sprach, war die ganze Zeit anwesend und erklärte uns nach der Behandlung, dass die Familie die Gesamtkosten des Unfalls und Entschädigung übernehmen müssten.
Da die Sache vergleichsweise glimpflich abgelaufen ist und wir froh waren das Paul auf den Beinen war und die Familie einen sehr gekickten Eindruck machte, verzichten wir nach kurzer Beratung darauf.

Jetzt kam der Knüller: als wir die Rechnung an der Kasse präsentiert bekamen, die auch gleichzeitig der Arztbericht war.
Es stand nur drauf: angeschaut und genäht.
Der Polizist schrieb daraufhin noch die Bedeutung der Abkürzungen.

Die Kosten für Polizeieskorte, Rettungssanitäter, Krankentransport und Behandlung der Platzwunde beliefen sich auf 330Pesos, also nicht mal 15€...

Wir verabschiedeten uns von "unserem" Polizisten.
Der Unfallverursacher und die Familie entschuldigten sich mehrmals und bedanken sich überschwänglich bei uns.
Ende gut, alles gut!

2 Kommentare:

  1. Gute Besserung für Paul und passt auf euch auf. Nicht alle Abenteuer sind lustig.

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  2. Da fragt man sich doch warum unser Krankensystem sp teuer ist ;)

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