Samstag, 18. Februar 2023

Chimborazo


Aber den erreichen wir nicht ohne Zwischenstation.

So fahren wir erstmal nach Alausi. Von hier kann man eigentlich mit dem Zug zur “Nase des Teufels ” fahren. Das soll wohl die steilste Zugstrecke der Welt sein. In Alausi angekommen finden wir auch sofort den zugehörigen Bahnhof. Die Züge stehen auch dort, jedoch kann man sehen, dass diese schon länger nicht mehr bewegt wurden. Der Bahnhof sieht sehr sehr verlassen aus. Irgendwie hat sich im Bahnhof ein Souvenirstand gehalten und so kann uns die Verkäuferin wenigstens erklären, dass die Züge nicht mehr fahren, der Pandemie zum Opfer gefallen, wie so vieles hier in Ecuador. So suchen wir uns ein kleines Café neben dem Bahnhof. Dort treffen wir auf ein ehemaligen Lokführer "der Teufelsbahn". Dieser erzählt uns noch ein wenig aus der Vergangenheit. Wir verstehen natürlich alles, aufgrund unserer guten Spanischkenntnisse.

Also suchen wir uns das nächste Reiseziel danach aus, von wo aus wir eine gute Basis zum Aufbruch auf den Chimborazo haben.

Der Ort heißt Riobamba und liegt auf 2750 m.

Ein Hostel "La Merced Plaza Hostel" ist schnell gefunden und der Preis  verhandelt. Irgendwie geht's auch immer ums Essen.

Und so folgen wir der Empfehlung des  Rezeptionisten. Über Riobamba an sich gibt's nicht viel zu berichten (über uns in Riobamba auch nicht) . Es soll wohl mal sehr bedeutende Stadt gewesen sein, bevor diese mehrfach, das letzte Mal vor 200 Jahren, von  Erdbeben komplett zerstört wurde...

Jedenfalls folgen wir der schon erwähnten Empfehlung und stehen plötzlich vor einem sehr, SEEEHR  nobel wirkenden Gebäude, da sollen wir uns wirklich rein trauen, hier speist doch normalerweise der König von Riobamba.

Versuch macht klug, man ließ uns sogar ein  und behandelte uns sehr zuvorkommend. Es ist wirklich ein sehr gutes Lokal dazu noch mit einem ausgewogenen Preis-Leistungs-Verhältnis.


Vielleicht sollte ich zwischendurch mal erwähnen, dass wir uns ja die ganze Zeit im Hochland befinden, also ständig zwischen einer Höhe von ca. 2500 m bis maximal 5000 m pendeln. Und dementsprechend sind auch die Temperaturen. Der Sommer ist auf Galapagos geblieben. Nachts geht es schon mal deutlich unter die 10 Grad Grenze. Die Straßen sind auch eine ganz besondere Herausforderung. Ständig geht es hoch und runter, eigentlich bestehen die Straßen nur aus Serpentinen und somit braucht man für die Strecken auch deutlich mehr Zeit als man eigentlich erwarten würde.

Sooo, hier geht's dann also auf den Chimborazo. Mal sehen was uns da erwartet die 5100 Höhenmeter, die man wohl ohne weitere Ausrüstung relativ einfach erreichen kann, sind ja auch nicht  ganz ohne.

Okay okay, bis auf 4800 kommt man mit dem Auto.

Was uns auf der Strecke doch sehr wundert ist, wie viele Menschen sich rund um diesen, ja wohl theoretisch noch aktive Vulkan, angesiedelt haben. Da muss der Nutzen des fruchtbaren Bodens ja die Angst vor einem möglichen Ausbruch deutlich übersteigen.

Aber wir sehen auch endlich mal wieder ein paar Lamas und Vikunjas, die hatten wir ja hier noch gar nicht.

Ab einer bestimmten Höhe gleicht die Umgebung dann eher einer Mondlandschaft. 

Am " Basiscamp" angekommen muss man sich registrieren. Wir haben uns noch ein bisschen mit einem Guide unterhalten, der paar Fakten zum Gebiet und zum Vulkan erzählte. Dann geht es noch ca, 20 Minuten weiter durch die Mondlandschaft und wir sind froh ein Allradfahrzeug zu besitzen.

Irgendwann kommen wir dann auf 4.800 m an und sobald  man sich hangaufwärts bewegt, merkt man die Höhe sofort. Ab hier kann  man noch mal ca. 200 Höhenmeter zu Fuß überwinden. Das lassen wir uns natürlich nicht nehmen. Aber ich kann euch sagen... Das sind sehr anstrengende 40 Minuten und man “zieht echt Nebenluft”...

An der letzten Hütte angekommen ist dann aber Schluss. Es geht noch ein wenig höher oder man kann wohl auch ein Rundkurse um den gesamten Vulkan laufen, wie lange auch immer das dauert... Und von hier starten dann wohl auch die "richtigen Bergsteiger" die den Vulkan wirklich bezwingen wollen.

Aber das ist mit Sicherheit nicht ganz ohne. Denn kurz hinter dem Parkplatz ist ein kleiner Friedhof, auf dem all diejenigen liegen, die es nicht geschafft haben...  und das sind nicht wenige.

Wir verlassen den Vulkan und begeben uns wieder in niedrigere Gefilde, weiter in Richtung Norden.

Bis Quito schaffen wir es heute nicht mehr. Also suchen wir uns eine Unterkunft auf dem Weg... Das Navi schickt uns in einen kleinen Ort abseits der Landstraße .Wir gehen davon aus, dass das Navi keine Ahnung hat und uns total in die Irre führt. Aber siehe da, hinter einem großen Tor plötzlich eine  kleine, sehr nette Anlage  "mateospaxi".

Die Anlage besteht aus mehreren Häusern, einer sehr netten Betreiberin 7 Eigentümerin und einem leicht irren Schäferhund.

Wir haben ein ganzes Haus für uns alleine. Jeder hat ein eigenes Zimmer und wir haben noch ein Gemeinschaftsbereich, echt nicht schlecht. AAABER, hier ist es, wie fast überall in der Gegend, man kann die Häuser nicht beheizen, wir hätten die Frage nach der Zusatzdecke doch wohl eher bejahen sollen. Es wurde nachts nämlich so kalt, dass einige von uns so gut wie gar nicht geschlafen haben.

Nach dem Frühstück verlassen wir, immer noch durchgefroren, das netter Anwesen und werden von der Eigentümerin und dem irren Schäferhund verabschiedet.







































    

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