Sonntag, 5. März 2023

Trifontera Leticia

Den Vormittag verbringen wir gammelnd und Kaffee trinkend im Hostel, in Ecuador hatten wir noch  Kaffee gekauft und dieser ist von exzellenter Qualität. Es war schon sehr bezeichnend, als wir vor 5 Tagen ins Hostel "Hospedaje Neydita" einzogen, empfanden wir es hier als recht einfach, nach der Rückkehr aus der "Jungle Lodge" kommt es uns vor, als wären wir im Luxushostel abgestiegen, schon eigenartig wie schnell sich die Wahrnehmung ändert.

Dann geht's zum Hafen, wir sind ja gespannt wie die Schiffsreise so abläuft. Es gibt die üblichen Pass- und Gepäckkontrollen und dann geht es aufs Boot. Glücklicherweise bestätigen sich unsere abenteuerlichen Vorstellungen vom Boot nicht. Es ist eine halbwegs moderne Fähre mit zwei Etagen, wir haben Holzklasse gekauft und sitzen somit unten. Zum Glück haben wir uns nicht für die, um ein mehrfaches teureren Tickets, für das Oberdeck entschieden. Man sitzt hier ähnlich wie im Flugzeug, nur mit deutlich mehr Platz. Die Fähre ist recht zügig unterwegs, sie fährt durchschnittlich 45km/h den Amazonas entlang.

Nach ungefähr 16 Stunden sind wir in Santa Rosa angekommen, jetzt noch den Ausreisestempel für Peru abholen und mit einem kleinen Boot über den Fluss nach Leticia (Kolumbien). Eine wirkliche Grenze gibt es hier nicht, auch in Richtung Brasilien kann hier jeder hin und her wie er will.

Das Mirgationsbüro Kolumbiens befindet sich auf einem Schiff und ist nur über ein paar quer über das Wasser liegende Bretter zu erreichen. Aber den Stempel gibt's genauso unkompliziert wie in Peru.

Also Motocarros geschnappt und ab ins Hotel. Wir finden den Ort eigentlich ganz nett, er ist sicherlich nicht schön, viel zu sehen gibt's hier auch nicht, aber Leticia hat einen gewissen Charme.

Das Hotel (Casa Hotel Maüne) ist auch ok, vier Betten, jede Menge Platz und ganz wichtig, jeden Morgen eine Kanne voll Kaffee. Leticia ist ja nur Zwischenstation auf dem Weg nach Manaus, von hier soll es ja mit dem Slow-Boot weitergehen. Also kümmern wir uns um die Tickets, Abfahrtszeiten und was wir halt so wissen müssen.

Abfahrt ist in Tabatinga, das ist die brasilianische Seite, wieder zwei Motocarros geschnappt und ab nach Tabatinga. Nach einigem hin und her finden wir das Ticketbüro, hier sagt man uns, das Boot gehe am Dinstag und kostet 240 Reales pro Person, in bar.

Da können wir ja auf dem Rückweg gleich noch zur Bank, die benötigten Reales besorgen, geht aber nicht. In keiner der Banken des Ortes spuckt ein Automat Geld aus, na egal wir haben ja noch ein paar Tage Zeit. Eine der Fahrerinnen heißt Gina und hinterlässt ihre Telefonnummer, somit haben wir gleich eine Fahrgelegenheit für die nächsten Tage.

Am nächsten Tage, einem  Sonntag, versuchen wir erneut unser Glück, Gina erscheint pünktlich am Hotel und wir machen uns auf den Weg zu den brasilianischen Banken, allerdings auch heute ohne Erfolg. Wir fragen Gina ob es hier noch etwas zu sehen gäbe, Sie scheint auch eine Idee zu haben. Wir fahren zu so einer Art Ausflugslokal, direkt am Fluss gelegen. Ach wir sind ja in Brasilien, also alles klar, hier ist Live Musik, Samba Tänzerinnen sind in Aktion und es gibt absolut wohlschmeckenden  Caipirinha, unsere Fahrerin und der Fahrer schlagen unsere Einladung auch nicht aus, hier geht das wohl, noch ein Caipirinha und wir gehen besser, ehe das hier noch "ein schlimmes Ende" nimmt.

Heute ist Montag, dementsprechend voll ist die Stadt. An der ersten Bank gibt es wieder kein Geld, die Bank auf der anderen Straßenseite ist brechend voll, wir deuten das mal als ein gutes Zeichen. Nach einer Weile anstehen, klappt das dann auch endlich mit dem Geld, somit können wir die benötigten Tickets nach Manaus erwerben und kommen dem nächsten Reiseziel ein Stück näher.





























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