Montag, 13. März 2023

"Kreuzfahrt" nach Manaus


Heute fährt unser Boot nach Manaus. Wir bemühen Gina ein letztes Mal und sie bringt uns zum Hafen. Wir sollen um 9.00 Uhr da sein, obwohl das Boot erst gegen 11.00 Uhr ablegen wird (nach Plan). Gut das es Gina gibt, sie hat uns noch darauf hingewiesen, dass zwischen Leticia und Tabatinga eine Zeitverschiebung von einer Stunde existiert, da soll einer drauf kommen.

Na egal wir sind rechtzeitig vor Ort, die notwendigen Ausreise- und Einreisestempel haben wir uns günstigerweise schon am Vortag organisiert. Wir haben jetzt jede Menge Zeit, aber natürlich muss man hier auch noch einmal  zur Passkontrolle. Der Wartebereich füllt sich langsam aber stetig, gegen 12.30 Uhr können wir dann endlich an Bord. Das Boot besteht aus drei Ebenen, bzw. Decks. Es sieht einem Truppentransporter ähnlich. Unten ist die Ladeebene die beiden oberen Decks sind den Hängematten vorbehalten, wir gehen ganz nach oben.  Schnell haben wir uns eingerichtet, Gepäck in der Mitte, unsere Hängematten ringsherum. Es gibt noch einen kleinen Kiosk, ein Oberdeck und einen Essbereich. Die Essenszeiten sind gewöhnungsbedürftig, Frühstück um 6.30 Uhr, Mittag ab 11.00 Uhr. 

Das ist jetzt unser "Zuhause" für die nächsten 4 Tage und viel zu tun gibt es ja nicht. In der Hängematte liegen, essen und von Zeit zu Zeit auf dem Oberdeck stehen und den Amazonas bzw. die zugehörigen Ufer beobachten. Später kriegen wir mit, dass auf dem Schiff "Internet verfügbar ist", kostet eine Kleinigkeit, aber das ist es uns wert. 

Besonders zu erwähnen sind noch die Toiletten und  Duschen, die sind kombiniert und werden direkt mit Amazonaswasser betrieben, das ist sicher nicht jedermanns Sache, aber wir haben da keine Wahl und man kann sich ja bekanntlich an fast alles gewöhnen.

Aber so richtig langweilig wird uns nicht, die Zeit vergeht und man kann ständig etwas neues entdecken.

Freitag (03.03) am späten Nachmittag treffen wir in Manaus ein.  Die Ankunftshalle wird gleichzeitig als so eine Art riesige Bierhalle genutzt, zu unser Verwunderung sitzen vorrangig Frauen um die großen Bierkrüge aber warum sollten die kein Bier trinken...

Nach wenigen Minuten spricht uns jemand auf deutsch an, mal wieder. Es ist Herbert aus Augsburg, er sieht deutlich älter aus als er ist (54) und lebt derzeit hier in Manaus, irgendetwas mit einer Frau....Wir verabreden uns für den nächsten Vormittag, er will uns, für einen kleinen Obolus, etwas von Manaus zeigen. Jetzt aber ins Hotel "Taj Mahal", das war vor vielen, vielen Jahren sicher mal etwas Besonderes, heutzutage ist es eher eine doch stark renovierungsbedürftige Bude, aber wie meistens, für uns ist es ok...außerdem kommen wir ja direkt vom Dusch-Klo auf dem Boot.

Der Ausflug mit Herbert ist ganz ok, wir hätten selbständig niemals so eine große Runde gedreht und  dementsprechend natürlich viel weniger gesehen, außerdem ist er wirklich nett und kann jede Menge interessante Sachen über die Gegend und Brasilien im allgemeinen erzählen. Auf dem Markt können wir endlich mal "die Amazonasfische" bewundern, wenn auch nicht mehr so ganz in ihrem natürlichen Lebensraum. Es ist wie fast immer auf dieser Reise, die Sonne und eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit machen dich einfach alle, also erst einmal ausruhen....

Wir schauen uns natürlich auch die Oper an, kann man mittels offizieller Führung besichtigen. Ist schon nicht schlecht, was die hier in den Jungle gebaut haben. Ansonsten ist Manaus schon ganz schön runtergekommen und um den Glanz und Reichtum vergangener Tage zu erahnen, müssen wir uns schon große Mühe geben. 

Am Montag gegen 11.00 Uhr soll dann unsere nächste Fähre ablegen, wir sind auf dem Weg nach Santarem....

(Das wir auch hier gut gegessen und den lokalen Caipirinha verkostet haben, muss ja eigentlich nicht extra erwähnt werden)































 



 





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