Dienstag, 21. Januar 2020

Ushuaia, am Ende der Welt

Die südlichste Stadt unserer Reise. Der Ort wirbt mit dem Titel "fin del mundo" - Ende der Welt. Wie wir mitbekommen, gibt's einige Streitigkeiten, wo jetzt exakt "die" südlichste Stadt bzw. Dorf, Ort … liegt. Egal für uns ist es der südlichste Punkt unserer Reise und weit weit weg von Zuhause.

Wir bleiben drei Nächte hier. Am Sonntag haben wir lange ausgeschlafen… bis 9.00!
Danach den Ort erkundet und Lebensmittel besorgt, damit die Küche auch genutzt wird.

Als wir weiter raus Richtung Nationalpark am Ende der Route 3 fahren wollten, lag ein kleine Zugstation am Wegesrand mit dem Zug "fin del mundo".
Natürlich haben wir uns es nicht nehmen lassen in den kleinen behebigen Dampfzug einzusteigen und durch die Landschaft zum Nationalpark zu fahren. Nebenbei gab es einige interessante Infos und Ausblickspunkte.

Das Ende der Welt war erstaunlich gut touristisch erschlossen… Eigentlich hatten wir auch nichts anderes erwartet, wenn es in allen Reiseführern drinnen steht. Interessant ist es trotzdem und die Gegend bietet neue Eindrücke, die wir in der letzten Zeit noch nicht gesammelt hatten.

Mittlerweile sind wir eine Woche unterwegs und unser Kilometerstand ist formal gesehen negativ, da wir jetzt im Süden sind. Unser Ziel, Bogota in Kolumbien, jedoch weit über den Äquator im nördlichen Teil Südamerikas.

Bei der Rücktour haben wir an einem kleinen Minimarkt angehalten um Chorizo für die Spaghetti zu besorgen. Doch leider haben wir damit hier unten in Argentinien kein Glück. Wir wechselten dann auf Rinderfilet… der Metzger im hinteren Teil des Supermarktes fragte auch mehrmals nach, ob wir das wirklich ernst meinen. Ging dann aber fröhlich gelaunt an die hinteren Schränke, und schnitt das Filet direkt raus. Leidenschaftlich trennte er dann das Fett ab und zerlegte es in feine Streifen. Alle drei -er, Eugen und ich - standen für einen Moment Glückseligkeit an dieser Kühltheke. Nachdem wir die Scheiben mit einem noch breiteren Grinzen bekamen hatte ich kurzzeitig das Gefühl, dass der Schatzmeister eventuell etwas tiefer in die Tasche greifen müsste. Aber 6€ für 600g argentisches Rinderfilet in Argentinien, direkt vor den Augen geschnitten, verlängerte die Situation...

Ernüchterung kam erst im Hostel, als unsere große Küche weder Töpfe für die Spaghetti, noch Pfanne hatte. Zum Glück ließ sich das schnell mit einen Blick in die Gemeinschaftsküche klären, in der wir uns alle benötigten Sachen ausliehen.

Der nächste Morgen startete mit Rührei, Palmenherzen, Oliven und Peperoni.
Dann wollten wir wieder das Transportmittel wechseln und haben uns auf einer Bootstour durch den Beagle-Kanal die Stadt von der Meerseite angesehen, einige kleine Inseln abgefahren, dabei kamen wir an einigen heimische Vogelarten vorbei, wie Kormorane. Auch Pinguine und Seelöwen hatten es sich auf dem Felsen gemütlich gemacht.
Dabei gab es wieder einige interessante Informationen über Geschichte und Beschaffenheit der Region und Menschen.

Fassungslos waren wir, dass die Ureinwohner hier angeblich völlig ohne Kleidung lebten, nur mit Fett vom Seelöwen eingerieben. Sie wärmten sich an vielen Feuerstellen, die auf der Insel verteilt waren. Aufgrund der Rauchschwaden dieser Feuerstellen, sollen die Entdecker der Insel den Namen Feuerland gegeben haben.

Das Leben der Ureinwohner der Nomaden sagte uns hingegen sehr zu: Ort erobern, Hütte suchen, wenn alle Lebensmittel aufgefuttert waren zogen sie weiter... Eigentlich unser "Reise-Style".

Bei einem Stadtbummel hat sich noch ein kleiner Pinguin angeschlossen, der uns jetzt ein wenig begleiten wird...



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