Donnerstag, 23. Januar 2020

Rio Gallegos, dem ewigen Nichts entgegen

Wir starten wieder frühs vom Ende der Route 3, eine Tagestour durch Feuerland steht uns bevor.

Paul wirft noch ein paar Karten für die Enkel ein und tarnt sich dann zwischen einigen Gefangenen.

Um zu unseren Ziel, Rio Gallegos, das auch in Argentinien liegt, müssen wir zwei Grenzübergänge passieren. Es gibt keine rein argentinische Route zwischen diesen beiden argentinischen Städten.

Wir wussten ja, dass dieKontrollen durchaus streng sein können und viele Dinge verboten waren, wie z.B. Früchte. Also vorher aufessen oder entsorgen. An den Zollbehörde sahen anscheinend auch Beamten nicht mehr durch und schicken uns von Schalter 1 zu 3, zurück zu 2, dann wieder 3 um bei 4 alles einreichen zu können.
Asterix lässt grüßen...

Dutzendfach wurden Papiere abgestempelt, ausgegeben und wieder eingezogen, von uns von anderen von sonst woher...
Ein Touristenbus vor uns, wurde komplett auseinander genommen und alle Passagiere mussten Gepäck und Sachen, wie beim Flughafen durchchecken lassen.

Das Kuriose bei der Sache war nur, dass man bei der Straße einfach durchfahren konnte, ohne Sperre oder Kontrolle.

Die endlose Weite stand diesen Tag auf dem Aussichtsprogramm. Die karge Steppe wurde nur durch einige Guanacoherden in diversen Farbvarianten aufgelockert.

Wir kamen exakt beim Einladen der Fähre an und haben den letzten freien Platz bekommen.
Danach die zweite Grenzstation, diesmal wieder anders. Vorher hatten wir einen Ausreisestempel von Chile bekommen und sind kilometerweit durchs Niemandsland gefahren, bis wir in Argentinien einreisen dürften. Hier gab es gar keine Kontrolle auf Chilenischer Seite. Wir haben es echt versucht, aber wir haben keine Ausreisestempel von Chile bekommen, aber den dritten argentinischen Stempel.

In Rio Gallegos waren weder die jungen Aussteiger Touristen aus den Nationalpark zu sehen noch die Kreuzfahrer Fraktion von Ushuaia - sondern hauptsächlich Einheimische.

Zielgerichtet haben haben das wohl teuerste Restaurant der ganzen Region rausgesucht. Es öffnete erst 20.00 und die Gemeinschaft beschloss dort essen zu gehen, obwohl wir noch hungrig 45min warten mussten. Die haben wir "clevererweise" im Supermarkt verbracht, was die Reserven für unterwegs wieder gut auf füllte. Pünktlich, wie ein deutsches Cliche, standen wir drei Minuten vor Eröffnung vor der Hütte. Es war "der" Nobel-Italiener, der aber nur spanisch konnte und nur spanische Karte hatte. Kein englisch, kein deutsch, kein italienisch,...
Zudem einen ungewöhnlichen spanischen Dialekt, wahrscheinlich sowas wie bayrisch.

Die Karte hatte einige Besonderheiten, die immer wieder Nachfragen der Kellnerin hervorruften. Sagen wir Mal so: einen schwarzen Kaffee in Berlin zu bestellen ist wesentlich einfacher! Unser Nervenkostüm war durch die Zollformalitäten für dieses Tag ausgereizt, daher wollten wir einfach nur Fleisch und unser Veggie eine Pizza. Nach 40min hatte die Kellnerin das verstanden und es gab grosszügige Portionen, die uns friedlich in die Nacht entlassen haben.

Der nächste Morgen begann zwiespältig, während der eine Teil im Dreierzimmer gut geschlafen hat, litten die anderen darunter, dass der Besitzer die gesamten Einnahmen von uns verheizte … wortwörtlich … direkt in ihr Zimmer. Trotz Fenster aufreißen und abregulieren aller Sachen war keine Besserung möglich.

Paul versucht morgens mit Sekundenkleber seine Schuhe zu festigen. Das gelang auch… Bonus war, dass seine Finger ebenfalls betroffen waren. Nach langen und mühseligen werkeln gelang es ihm seine Finger zu befreien. Offensichtlich ein Superkleber. Problematisch wurde es kurzzeitig als sein Handy ihn nicht mehr akzeptierte, weil der Fingerabdruck ungültig war.

Hier war unsere letzte Station unserer Reise am Atlantik. Wir fahren jetzt quer durch Patagonien an den Westteil zu weiteren Nationalparks.

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