Montag, 10. Februar 2020

Route der Sterne

Wir wussten nicht was uns erwartet. Zwischenstation war La Serena, das mit Coquimbo eine riesige belebte Region am Pazifik bildet. Die zweitälteste Stadt und viertgrößte von Chile. Also nichts mit verschlafenen Fischerdorf. Wobei wir mitkommen bekommen haben, dass Chile anders ist als die mittelamerikanischen Länder. In solchen belebten Region tummelt sich alles auf einmal. Dazwischen stundenlang Leere, die von einzelnen Zelten oder Wellblechhütten durchbrochen wird. Sven hatte hier wieder ein Appartement rausgesucht, das in einer neuen Anlage vor der Strandpromenade lag. Gut eingerichtet, mit 2 Bädern und Küche gab's mal wieder Nudeln, mit scharfer Soße und Würstchen vom Angus.

Von hier aus ging's nächsten Morgen nach Pisco Elqui, weg von der Panamerica, auf der Route der Sterne. In dieser Region befinden sich viele Observatorien und internationale Forscher kommen hier zusammen um die Sterne zu erforschen. Mit 360 Sonnentagen, selten Wolken und keiner Lichtverschmutzung aus Großstädten bietet es hier beste Voraussetzungen.

Das Tal selbst bot ein zwiespältigen Erlebnis. Die Berge waren steinig, trocken, ausgebrannt von der Sonne in verschiedenen Sand- und Rottönen. Unten im Tal war durch ein Bewässerungssystem und einen Stausee ein langgestrecktes Weinanbaugebiet. Es erstrahlt in satten grün, die Trauben färben das Bild mit Tupfern, abwechselnd mit goldgelb, knallig leuchtend rot oder tief lila getränkt. Die Weinstöcke waren so schwer beladen, dass sie bis zur rissigen Erde hingen.

So ergab es sich auch, dass wir Eugens Wunsch nach einer einfachen Weinstube nachholen konnten und ein paar Flaschen Falernia ergattern konnten.

Der Ort selber hatte nur ein Mini-Zentrum mit Kirche und Brennerei, in der der lokale Weinbrand angeboten wurde. Aber voll war diese Sackgasse in der Wüste. Touristenbussen kippten Schaulustige am laufenden Band aus. Wir hatten keine Unterkunft vorher gebucht und hatten schon Zweifel, ob wir hier bleiben können. Ein altes Hostel eine Querstraße neben dem Zentrum hatte aber ein 8er Dormitorio für uns, dass auch komplett für uns frei gehalten wurde, für einen sehr günstigen Preis. Dahinter ein schöner Garten, Pool, Außenküche und freie Sicht in die Berge und den Himmel. Das gesparte Geld wurde in die lokale Spezialität investiert und abends verkostet. Dabei konnten wir das Farbenspiel der Berge beim Sonnenuntergang beobachten. Langsam gesellten sich die Sterne dazu.
Das Dorf war wie leergefegt, einige kleine Gruppen starteten Nachttouren in die Berge.
Wir lagen vor dem Pool und es wurde, wie so oft, ein sehr redeseliger und unterhaltsamer Abend...

1 Kommentar:

  1. Ihr habt schon so schön warm und die Kakteen und Palmen wachsen bei euch im Garten. Dazu der Mondschein mit den Sternen ... oh ich wäre so gern auch dabei.

    AntwortenLöschen