Freitag, 23. Februar 2018

Mazatlan - eine verrückte Idee

Raus aus dem Bus, gleich duzende Hotels um den Busbahnhof.
Nach der Ablehnung einiger Ranzlöcher und Baustellen mit Hotelschild haben wir wieder einen richtigen Treffer für uns gelandet.

3 Tage blieben wir hier.
Erstmal heiß geduscht und die Strandpromenade erkundet.
Als die Sonne untergegangen war und wir etwas vom Weg abgekommen sind, begegneten wir Jesus (ja er hieß wirklich so)! Er erklärte uns in gutem Englisch, das dieses Viertel nicht so geeignet wäre. Er lud uns auf seinen Pickup und fuhr zum Panama Restaurant (in Mexico), in dem wir super Essen serviert bekamen.

Beim Frühstück nächsten Morgen stellten wir fest welche Einschränkungen wir durch den Bus statt Mietwagen wir hatten. Wir sponnen herum und eine Idee wurde geboren für Mexico ein Wagen zu kaufen. Da wir ja jetzt eine direkten Draht zu Jesus hatten, riefen wir ihn an und er erschien.

Beim Kaffee erzählten wir ihm unsere Idee, von der er nicht abgeneigt war. Der Deal sollte sein: Wir kaufen ein altes aber funktionsfähiges Auto, er wird der Eigentümer, wir können es in Mexico bis zur Grenze nutzen, ab dann kann er damit machen was er will.
Vorteil für uns: Ein Mietwagen würde aufgrund der Einweggebühr wesentlich teurer kommen.
Vorteil für ihn: Er bekommt ein Auto nach einigen Wochen praktisch geschenkt.

Er fuhr uns nach Downtown, zum wirklich schönen Teil der Stadt! Den wir sonst nicht kennen gelernt hätten, mit Markttrubel, lebhaften Gassen, Kathedrale und Musik.

Nach einigen Stunden, holte er uns ab und wir machten eine Sightseeing Tour durch den Gebrauchtwagenmarkt (Schrottplatz und Abschleppunternehmen). Ich merkte gleich, das dies nur dazu diente, uns mürbe zu machen und für sein richtiges Angebot vorzubereiten. Wir hatten unseren Spaß und wieder eine Tour durch Stadtteile, die man nicht im Reiseführer findet. Nach einiger Zeit führte er uns endlich zu einem Angebot von einem Bekannten aus seinem Wohngebiet. Dieses war in unserem Preislimit, war alt, nicht schön aber für unsere Zwecke tauglich.
Nach intensiven testen und verhandeln einigten wir uns darauf am nächsten Tag den Deal abzuschließen. Mehrmals am Tag mußten wir ihm den Deal erklären und detailliert darlegen, wahrscheinlich hat er erst am Ende des Tages erfaßt, was dies für ihn bedeutet (ein geschenkte Auto in ein paar Wochen).

Er fuhr uns abends in die Stadt zum kulturellen Zentrum, das Mazatlan in einem neuen Licht präsentierte. Mit Musikschule und kulturellen Treffpunkten, die abermals überraschten. Da die Straßen, Plätze und Gebäude mit Lichtern angestrahlt waren und einen ganz eigenen Flaire ausstrahlen.
Auf dem Platz haben wir mal wieder die richtige Entscheidung getroffen, da unser Lokal gerade Happy Houre hatte und wir zum Essen doppelt so viel Flüssigkeit bekamen.

Nächster Morgen: gefrühstückt und ab zum Verwaltungsbezirk in die Zulassungsstelle.
Siegessicher dachten wir, dass wir heut Abend alles geregelt hätten. Voller Zuversicht sahen wir uns frei mit dem Auto auf dem Weg nach Yucatan. Jesus wollte alles regeln, der alte Besitzer verkaufen und wir das Geld auf den Tisch legen, ggf. auch die "Extragebühren" für eine schnelle Bearbeitung.

Nachdem wir nach einigem hin und her in verschiedenen Gebäuden, Schaltern und Amtsstuben viel geregelt haben, kamen wir an ein unüberwindliches Hindernis: Nummernschilder aus Blech! Seit geraumer Zeit gab es keine mehr in diesem und in benachbarten Bundesstaaten. Jesus und sein Cousin ließen alle ihre Kontakte spielen, doch wir konnten es nicht mit "el diablo de burocracia mexicana" aufnehmen!
An diesem Stück Blech scheiterte unserer Traum der Freiheit.
Alle waren enttäuscht, der Verkäufer, Jesus und wir natürlich auch.

Trotzdem musste die Reise weitergehen: Sachen gepackt, in den nächsten Nachtbus nach Süden und... "Los verpissimos"...






4 Kommentare:

  1. Bei euch ist jeder Tag ein Krimi. Schon vom Lesen bekommt man Gänsehaut. Nur gut, dass es zu Ende irgendwie gut ausgegangen ist, wie auch immer.
    Die Landschaft ist wunderschön.
    Asta luego.

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  2. Wowww, bei Euch wird es wirklich nicht langweilig...
    Tolle Bilder...tolle Texte
    ...weiter so...und habt alle viel Spass

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  3. Warum habt ihr das Auto nicht von dem Cousin gemietet?
    Ihr hättet ihm das Geld geben können, er wäre Besitzer geblieben und an der Grenze hättet ihr das Auto zurückgegeben, da wäre euch der ganze Stress mit der Bürokratie erspart geblieben.

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  4. Ähnlich verhält es sich mit Einwegmieten. Diese sind auf beliebten Strecken wie zum Beispiel von Las Vegas nach Los Angeles oder von Kapstadt nach Port Elizabeth oft sogar kostenlos, meist jedoch ebenfalls mit Zusatzgebühren verbunden. Geben Sie bei der Buchung direkt den abweichenden Rückgabeort an, dann bekommen Sie nur verfügbare Angebot inklusive aller Kosten angezeigt.Sehen Sie mehr hier:auto mieten adac .

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