Mittwoch, 4. März 2020

Titicacasee

In Puno machen wir direkt am Titicacasee Station. Es ist eine kleine gemütliche Stadt mit viel Flair auf den Straßen. Wir bekamen hier regionalen Kaffee zum probieren, der uns gleich aus den Latschen gehauen hat. So haben wir ein Paket mitgenommen und ganze geröstete Kakaobohnen zum knabbern.

Wir bekommen hier auch zum ersten Mal Meerschweinchen auf der Speisekarte zu Gesicht. Sven und ich schlagen natürlich gleich zu und testen die regionalen Spezialitäten. War einfach lecker, bissel fummelig die Teile zu zerlegen und abzunagen, wie bei einem kleinen Broiler.

Wir organisieren auch unsere Weiterfahrt und Hostel in Cusco und entschließen bei den Tourpreisen lieber ein Mietwagen zu nehmen. Damit können wir die Region wieder freier entdecken und eine. Abstecher in's Amazonasbecken wagen. Eine Tagestour über den Titicacasee am nächsten Tag ist natürlich auch auf unserem Plan.

Diese war einfach gut und abwechslungsreich organisiert und unser Guide des Tages Alan hat gut Stimmung in die Gruppe gebracht. Angangen hat es mit handgemachter Musik, dann Infos über den See und die Stämme. Erste Landung war auf Uros, eine Gruppe von schwimmenden Insel, die aus Totora-Schilff gebaut werden. Dort gab's eine Demonstration wie diese Inseln gebaut werden und was man noch alles damit machen kann. Z.B. Hütten, Boote, Schmuck bauen und essbar sind Teile davon auch. Diese Menschen kommen seit Jahrhunderten komplett autark durch ihr Leben. Jetzt nutzten sie die Zusatzeinnahmen Kinder in die entfernteren Schulen zu schicken und für Medizin. Mit einem Schilfboot stakste uns ein Einheimischer zur Ernte, wie ein Gondolerie in Venedig.

Danach ging es weiter auf dem größten See Südamerikas und dem höchsten (befahrbaren) der Welt. Obwohl er auf rund 3800 m Höhe liegt erstrecken sich am Horizont das Andenpanorama.

Die zweiten Insel Taquile erwartete uns mit einer Höhenwanderung drum herum und zum Marktplatz. Mittags, als wir eintrudelten spielte ein Kapellen-Umzug zu Karneval, da sie hier noch eine Woche länger feiern. Von der Dachterrasse konnte ich zwei sehr geschäftstüchtige, traditionelle gekleidete, Kinder beobachtet, die sich immer wieder in der Nähe von fotografierenden Touris gesellten. Irgendwann wurden sie dann von diesen angesprochen und es wurden Fotos in diversen Stellungen gemacht und der Kleinere rannte zum weiblichen Teil und kassierte einige Münzen ab. Er war keine fünf Jahre, der Große vielleicht sieben und sie waren schon sehr aktiv im Touristensystem etabliert...

Für uns ging's noch ein wenig weiter um die Insel zu einem Familienrestaurant am Hügelhang. Hier wurden noch einige lokale Gebräuche gezeigt und die Bedeutung der Kleiderordnung erklärt. Danach wurde Quinoa Suppe und Forelle aus dem See serviert mit Blick auf den selbigen.

Abends sind wir exakt zur richtigen Zeit zum Dorfmarkt geschlendert. Alle Straßen waren zugeparkt, Menschenmaßen standen auf dem Platz. Uns wurde klar warum hier die letzten Tage so viele Bauarbeiter zu sehen waren. Diese hatten die technische Ausstattung übernommen für die Feierlichkeiten. Der Bürgermeister erzählte noch einiges unter Applaus von der einen Ecke und Protestbekundungen aus der anderen.
Anscheinend wurde hier der Plaza de Armas zum Platz der Harmonie umbenannt. Dann ging ein Feuerwerk los und einige Gruppe führten folkloristische Tänze auf. Wir rundeten den Abend mit einer großen Tapasplatte und Cervezas ab und freuten uns auf den Weg nach Machu Pichu.

1 Kommentar:

  1. Wow, ich freue mich wieder eure schöne Bilder sehen zu können. Ganze Woche bin ich zum Computer gerannt um was neues zu erfahren, aber da war es stille. Desto schöner ist wieder die fremde Welt und Landschaft wieder zu genießen. Alles schöne für euch wieter !!!

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