Freitag, 17. Januar 2020

Puerto Natalas

Unsere Pechsträhne setzte sich hier fort…
Abends gegen 19.30 trudelten wir im Ort ein und begannen nach alt bekannten Muster die Hostels abzuklappern. Dabei bemerkte ich schnell, dass es hier schwer werden würde. Erstens gab es oft "alternative" Unterkünfte, also 30 Mann Riesen-Dormitorios oder Zelte, die eigentlich nur aufgespannte Planen waren. Das alles für einen hapigen Preis und trotzdem belegt. Zweitens Tour-Hostels, die anscheinend auf längere Aufenthalte für Wochentouren ausgelegt waren. Und drittens: ohne Reservierung, erhielt ich nur ein mitleidiges Grinsen…

Nach dem (nicht nur) gefühlten 100. Versuch haben wir uns erstmal in einer Fischgaststätte am Hafen eine Stärkung und ein positives Erlebnis genehmigt. Paul kämpfte sich noch mit Airbnb ab um freie Unterkünfte zu reservieren. Jedoch stellten wir vor Ort fest, dass auch dort alles belegt war.

Gegen 11 nachts zogen wir die Option langsam in Betracht im Auto zu übernachten oder umherzufahren um außerhalb etwas zu finden. Allerdings hatten wir auf der 300km Hinfahrt keine Hotels am Rande der Route nationale gesehen. Ganz im Gegensatz zu unseren Erfahrungen in Mittelamerika.

Unseren letzten Joker hatten wir aber noch nicht gezogen: Einheimische anquatschen! Als wir an der Tankstelle die Reserven auffüllten sprachen wir den Tankwart an. Dieser kannte jemanden, der uns dann würde durch die Stadt zu einem Hotel führte. In dem waren 5 Plätze frei, sogar in einem Appartement. Der Preis war ordentlich, was am Einstiegspunkt zum Nationalpark aber wohl eher üblich ist. Dafür bekamen wir super Betten, die wir jetzt auch dringend brauchten.

Am nächsten Morgen gab es anständiges Frühstück mit vieeel Kaffee dazu. Dadurch relativierte sich der Preis schnell. Damit begann der nächste Tag sonnig und schon wesentlich freundlicher, so dass wir auf Entdeckungstour am Rande des Nationalparkes gehen konnten. Landschaftlich wurde es schon wesentlich beeindruckender. Das kristallklare Eiswasser, Bergketten und Gespensterwälder, die aus ein klassischen Märchen zu entspringen scheinen.

Eine riesige prähistorische Milodonhöhle lag auf dem Weg. Dort wurden Knochen von vergangenen Riesenfaultieren entdeckt. Dort fühlten wir uns gleich wieder so wohl wie auf der Faultierfarm in Costa Rica. Wir haben hier keine der uns bekannten Riesenfaultiere identifizieren können…
Vor 11.000 Jahren gab es eine Siedlung in dieser Höhle, die offensichtlich genug Schutz vor den Widrigkeiten draußen bot, etwas was wir in der letzten Nacht auch dringend suchten.

Der Lago Toro und Rio Serrano waren die Grenze zum Nationalpark. Dort könnte man schon einen Blick auf die herrlichen Landschaften erhaschen, die uns als nächstes erwarteten.





Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen